Pressemitteilung vom 25.04.2019
Digitale Rohstoffbörse für nachhaltige Rohstoffe schafft Marktplatz für biobasierte Wirtschaftskreisläufe

Bloumenwiese mit Biene

Quelle: Biolandhof Kelly

Klimaschutz, Energieeffizienz, Biodiversität, Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung und optimale Ressourcenverwertung zählen zu den Megatrends des 21. Jahrhunderts. Wie können wir effiziente Lösungen für die globalen Herausforderungen entwickeln und gleichzeitig die individuelle Lebensqualität der Menschen verbessern? Gefragt sind frische Ideen und innovative Projekte. Ein Beispiel dafür ist die „Digitale Rohstoffbörse für nachhaltige Rohstoffe“. Sie zeigt zukünftige Wege im nachhaltigen Rohstoffmanagement auf, schafft biobasierte Wertstoff- und Wirtschaftskreisläufe und vernetzt Erzeuger als auch Abnehmer von nachwachsenden Roh- und Reststoffen.
Klimaschutz geht uns alle an, vor allem die nächsten Generationen. Dafür demonstrieren seit Wochen rund um den Globus jeden Freitag junge Menschen. Damit der Klimaschutz und weitere große Herausforderungen ökologisch und sozialökonomisch gelöst werden können, braucht es auch politische Initiativen. Ein Vorreiter könnte das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) werden. Das StMELF fördert Projekte im Rahmen des biobasierten Wirtschaftens. Gebündelt wird das Wissen rund um Ernährung im Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn). Dort entwickeln Experten derzeit ein wegweisendes Projekt: die „Digitale Rohstoffbörse für nachhaltige Rohstoffe“. Sie soll als Online-Marktplatz eine neuartige Handelsplattform für Erzeuger und Abnehmer von nachwachsenden Roh- und Reststoffen schaffen, Marktteilnehmer vernetzen, neue Märkte und Perspektiven eröffnen.
Nachhaltige Roh- und Reststoffe können klassische Werkstoffe ersetzen
Die Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 der Bundesregierung fokussiert auf ein nachhaltiges Wirtschaften mit biobasierten Rohstoffen, weg von fossilen Ausgangsstoffen und hin zu einer sinnvollen Nutzung von nachwachsenden Roh- und Reststoffen für eine echte Kreislaufwirtschaft. Dazu Silvia Hrouda, Projektleiterin beim KErn: „Jährlich fallen ca. 13 Mio. Tonnen Reststoffe in der deutschen Lebensmittel- und Biotechnikindustrie sowie ca. 30,9 Mio. Tonnen Rest- und Abfallstoffe aus land- und forstwirtschaftlicher Biomasse an. Viele dieser Reststoffe können klassische, nicht nachhaltige Grundmaterialien ersetzen oder sogar neue Anwendungsfelder schaffen.“
Neue Absatzmärkte für Erzeuger und Bezugsquellen für Abnehmer
Immer öfter setzen Industrie und Gewerbe bei der Wahl ihrer Ausgangsstoffe in der Produktion auf nachwachsende Roh- und Reststoffe aus der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft. Hersteller erkennen zunehmend die Bedeutung von alternativen Rohstoffen und sehen darin das „Gold“ für eine zukunftsfähige Wirtschaft. Hinzu kommt, dass biobasierte Reststoffe weiterzuverwenden effizienter und nachhaltiger ist, als diese kostenintensiv zu entsorgen. Hier setzt die Digitale Rohstoffbörse für nachhaltige Rohstoffe an. Sie schafft zukunftsweisende Absatzmärkte für Erzeuger und innovative Bezugsquellen für Abnehmer.
Wertschöpfungsnetzwerke fördern
Die Bandbreite an Roh- und Reststoffen ist sehr vielfältig. Was heute schon alles möglich ist, zeigen einige Beispiele auf der Projektseite der Digitalen Rohstoffbörse für nachhaltige Rohstoffe: von Lupinen für Kaffee und Speiseeis über Nussschalen als schneckenabschreckende Rindenmulch-Alternative und Olivenblätterextrakt für ökologisch sinnvolle Gerbstoffe bis hin zu Stroh für hocheffiziente Isolierverpackungen.
Bedarfe bei Abnehmern und Erzeugern erkennen
Damit zielgruppenspezifische Anforderungen in die Entwicklung des Online-Marktplatzes einfließen können, führt das Projektteam qualitative Interviews und Workshops mit interessierten Nutzern durch.
Interessierte Querdenker und innovative Gestalter haben die Chance, bei der Entwicklung der Digitalen Rohstoffbörse aktiv dabei zu sein. Detaillierte Informationen zum Projekt unter:

www.digitale-rohstoffboerse.de Externer Link