KErn-Bereich Wissenstransfer
„Gesund leben in der Schwangerschaft“ (GeliS)

Hintergrund

Eine wachsende Zahl von Frauen zeigt in der Schwangerschaft eine übermäßige Gewichtszunahme, die für Mutter und Kind gleichermaßen Risiken birgt. Es gibt Hinweise darauf, dass durch "fötale Programmierung" die Grundlagen für späteres Übergewicht und andere chronische Erkrankungen bei den Nachkommen gelegt werden. Zudem ist eine hohe Gewichtszunahme in der Schwangerschaft mit Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen und einem erhöhten Gewichtsverbleib der Mütter nach der Entbindung verbunden.

Eine ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Alkohol und Rauchen sowie regelmäßige körperliche Bewegung wirken sich nicht nur positiv auf die Gesundheit der werdenden Mutter aus, sondern auch auf die des ungeborenen Kindes.

Vor diesem Hintergrund wurde das GeliS-Projekt ins Leben gerufen.

Die GeliS-Studie

Interventionsstudie „Gesund leben in der Schwangerschaft“ (GeliS)
GeliS ist ein Kooperationsprojekt unter Leitung von Prof. Dr. med. Hans Hauner an der Technischen Universität München-Weihenstephan (TUM) und dem KErn (Bereich Ernährungsinformation und Wissenstransfer).

Ziel des Projekts war es, ein Lebensstil-Interventionsprogramm im Hinblick auf die Vermeidung von kindlichem und mütterlichem Übergewicht und der Minimierung damit verbundener gesundheitlicher Risiken für Mutter und Kind in der Praxis zu erproben und zu evaluieren.

Die Gelis-Studie ist die größte Studie ihrer Art weltweit. Insgesamt konnten 2.286 schwangere Frauen aus zehn bayerischen Regionen in die Studie eingeschlossen werden. Die Hälfte der Schwangeren erhielt in den Interventionsregionen zusätzlich zur üblichen Schwangerenvorsorge Informationsmaterial und drei ausführliche Beratungsgespräche zu den Themen Ernährung, Bewegung und gesundheitsförderliche Lebensführung in der Schwangerschaft sowie ein zusätzliches Beratungsgespräch nach der Geburt des Kindes. Die Beratungsgespräche wurden von zuvor speziell geschulten Beratern zumeist in der Frauenarztpraxis durchgeführt. Somit mussten die Schwangeren keinen weiteren Termin neben den normalen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und der Aufwand für die Ärztinnen, Ärzte, medizinischen Fachangestellten und Hebammen war überschaubar.
In den Vergleichsregionen nahmen die Schwangeren an der etablierten Routinevorsorge teil. Sie erhielten lediglich Informationsmaterial zur Ernährung und Bewegung, jedoch keine Beratungsgespräche.

72 gynäkologische Praxen konnten für die Studie gewonnen werden und 81 GeliS-Beraterinnen und -Berater haben nach den GeliS-Schulungen ein Zertifikat erhalten.

Die Durchführungsphase der GeliS-Studie konnte im Jahr 2016 abgeschlossen werden.
Nach dem Monitoring und der Eingabe der Daten in die zentrale Datenbank im Jahr 2017 folgte die Auswertung der Studiendaten. Erste Ergebnisse wurden auf dem Fachkongress im April 2018 vorgestellt. Im Laufe des Jahres 2019 erfolgten weitere Veröffentlichungen inzwischen ausgewerteter Daten.

Fachkongress im April 2018

Lebensstil-Interventionsprogramm

Studienregionen

Schulungen der GeliS-Beraterinnen und -Berater

Ergebnisse der GeliS-Studie

Follow-Up Phase


Kooperationspartner

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