Zuckersteuer – sinnvoll oder nicht?
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Die WHO empfiehlt eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Getränke, um Diabetes, allgemein mit Übergewicht verbundene Krankheiten sowie Zahnproblemen entgegenzuwirken bzw. diese zu reduzieren. Mehrere Länder haben bereits eine solche „Zuckersteuer“ eingeführt, einige bereits vor etlichen Jahren.
Aktuell hat Anfang April 2018 auch Großbritannien eine Unternehmenssteuer auf Getränke eingeführt, die mehr als fünf Gramm zugesetzten Zucker pro Kopf enthalten. Die Steuer wird nicht auf Produkte erhoben, die von Natur aus Zucker enthalten wie zum Beispiel Fruchtsäfte.
In Deutschland ist bislang keine solche Besteuerung von zuckergesüßten Getränken geplant.
Warum eine Steuer auf mit Zucker gesüßte Getränke?
Allerdings enthalten nicht nur Softdrinks große Mengen Zucker. Viele Säfte erreichen ähnliche Werte, Fruchtnektare und Smoothies noch deutlich höhere.
Erfahrungen aus anderen Ländern
Beispiel Mexiko: In Mexiko werden zuckerhaltige Getränke seit Anfang 2014 mit zehn Prozent besteuert. Laut eines im Britisch Medical Journal veröffentlichten Berichts ging der Verkauf süßer Softdrinks im Schnitt um sechs Prozent zurück, dafür stieg der Verkauf nicht besteuerter Getränke, darunter in erster Linie Wasser, um vier Prozent.
Ein hoher Zuckerkonsum fördert die Entstehung chronischer Erkrankungen wie z. B. Typ-2-Diabetes, Koronare Herzkrankheit und verschiedene Krebsarten.
Kohlenhydrate werden als Einfachzucker (z. B. Glukose), Zweifachzucker (Disaccharose) oder Mehrfachzucker (komplexe Kohlenhydrate wie Stärke) über die Nahrung aufgenommen und vom Körper weiterverarbeitet. Mit der Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate werden im Magen-Darm-Trakt gespalten und ins Blut abgegeben. Die Bauchspeicheldrüse misst stetig den Blutzucker; ist dieser hoch, schüttet sie Insulin aus. Insulin sorgt für die Aufnahme von Zucker in die Körperzellen, hier dient Zucker als wichtiger Energielieferant für verschiedenste Zellprozesse. Ist der Blutzucker niedrig, wird das Hormon Glukagon freigesetzt, dieses mobilisiert Zucker aus den vorhandenen Reserven.
Wird weniger Energie gebraucht, als zur Verfügung steht, sorgt Insulin für die Aufnahme der überschüssigen Glukose in Leber, Muskeln und Fettzellen. In Leber und Muskeln werden die Glukosebausteine dann wieder zu einem Polysaccharid (Glykogen) zusammengesetzt. Bei einem dauerhaft hohen Blutzuckerspiegel werden die Blutgefäße und Nervenenden langfristig geschädigt.
Zahlen zu Zucker und Übergewicht
Empfehlungen und tatsächlicher Zuckerkonsum
Durchschnittlich nehmen Deutsche pro Jahr und Kopf rund 36 Kilogramm Zucker zu sich, rund das Vierfache der empfohlenen Gesamtzufuhr.