Materialsammlung: Nachhaltiger Konsum & Lebensmittelverschwendung

Die Verschwendung eigentlich noch genießbarer Lebensmittel stellt ein großes ökologisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Problem dar und ist gleichzeitig mit einem hohen Verlust an Ressourcen verbunden. Die KErn-Materialsammlung zum Thema informiert deshalb nicht nur über die Entstehung und Auswirkungen von Lebensmittelverschwendung, sondern liefert auch praktische Ideen für Maßnahmen zur Vermeidung.

Zahlen und Fakten

Vom Feld bis in den Kühlschrank: Lebensmittel gehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette verloren. Laut Schätzungen tragen die Haushalte EU-weit einen Anteil von 54 Prozent zu dieser Verschwendung bei, die Außer-Haus-Verpflegung 9 Prozent, die verarbeitende Industrie verantwortet 21 Prozent, der Handel 7 Prozent und die landwirtschaftliche Erzeugung 9 Prozent (Eurostat, 2024).

In Bayern enden im Durchschnitt pro Person und Jahr 70 Kilogramm Lebensmittel im Abfall. Von diesen 70 Kilogramm wären wiederum 31 Kilogramm, also 44 Prozent, vermeidbar. Finanziell betrachtet wirft jede Person in Bayern im Schnitt jedes Jahr etwa 200 Euro in Form von vermeidbaren Lebensmittelabfällen in den Müll (KErn, 2021).

Wo wird wie viel weggeworfen?

Infografik zu Lebensmittelabfällen: jährlich 1300 Mio. Tonnen., in Deutschland insgesamt 12 Mio Tonnen und 75 kg pro Person und Jahr im Wert von 230 Euro

Daten: BMEL, Basisline 2015; Grafik © KErn/Monika Moser

Welche Auswirkungen hat Lebensmittelverschwendung auf die Umwelt?

Jedes weggeworfene Lebensmittel benötigt Ressourcen – landwirtschaftliche Fläche, Saatgut, Wasser, Energie.

Infografik Umweltbelastung durch Lebensmittelverschwendung (Bezugsgröße 100 Personen): 13,2 Tonnen CO2-Emissionen, 24.900 Quadratmeter landwirtschaftliche Fläche, 85.000 Liter Wasser

Daten: KErn, 2021, United Nations Information Service; Grafik © KErn/Monika Moser

Ursachen von Lebensmittelverschwendung

Lebensmittelabfälle fallen entlang der gesamten Wertschöpfungskette an, von der Landwirtschaft bis hin zum Verbraucher. Mögliche Ursachen sind z. B. die Beschädigung der Lebensmittel bei Transport, Lagerung oder Produktion, nicht erreichte Qualitäts-Standards in Industrie und Handel, fehlende Abnahme der Lebensmittel durch Überproduktion oder Fehlkalkulation im Bedarfs- und Vorratsmanagement sowie falsche Lagerung der Lebensmittel.

Wer wirft wie viel weg?

Infografik zu Verteilung von Lebensmittelverschwendung in Deutschland: 39 Prozent private Haushalte, 18 Prozent Außer-Haus-Verzehr, 7 Prozent Lebensmittelhandel, 19 Prozent Lebensmittelverarbeitung, 17 Prozent Landwirtschaft

Prozentuale Verteilung der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in Bayern entlang der Wertschöpfungskette (Bezugsjahr 2015). Dargestellt sind gerundete Mittelwerte. Die Lebensmittelabfälle im Privathaushalt sind exklusive Kanalisation dargestellt. (KErn, 2021) © KErn/Monika Moser

Vermeidbare Lebensmittelabfälle in Bayern in 1.000 t/a: Landwirtschaft: 165, Industrie: 191, Handel: 65, Außer-Haus-Verzehr: 182; Privathaushalte: 390; Summe: 992

Vermeidbare Lebensmittelabfälle in Bayern entlang der Wertschöpfungskette (Bezugsjahr 2015). Dargestellt sind gerundete Mittelwerte. Die Lebensmittelabfälle im Privathaushalt sind exklusive Kanalisation dargestellt (KErn, 2021). © KErn/Monika Moser

Vermeidung von Lebensmittelverschwendung

Da die Ursachen von Lebensmittelverschwendung sehr unterschiedlich sind, richten sich die Strategien zur Vermeidung der Lebensmittelabfälle idealerweise nach ihrem Entstehungsort. Von der Landwirtschaft bis hin zu den privaten Haushalten können daher sehr unterschiedliche Lösungsansätze erforderlich sein.
Was kann ich persönlich gegen Lebensmittelverschwendung tun?
Das KErn hat mit den 10 Goldenen Regeln gegen Lebensmittelverschwendung einfache Tipps zusammengestellt, wie jeder Einzelne ohne viel Aufwand Lebensmittelabfälle im Alltag reduzieren kann:

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10 Goldene Regeln gegen Lebensmittelverschwendung - Übersicht

1. Abgelaufene Lebensmittel nicht gleich entsorgen
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum. Testen Sie abgelaufene Lebensmittel mit all Ihren Sinnen. Häufig sind Lebensmittel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar.
2. Bewusstes Einkaufen
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Lebensmittelvorräte zu Hause und überlegen Sie, was Sie in den nächsten Tagen gerne essen möchten. Erstellen Sie eine Einkaufsliste und kaufen Sie Ihre Lebensmittel bewusst nach Bedarf ein.
3. Reste in eine Box einpacken lassen
Lassen Sie sich übrig gebliebene Lebensmittel vom Restaurant, Café o.ä. einpacken.
4. Nicht perfekte Lebensmittel schmecken genauso gut
Greifen Sie im Supermarkt auch zur krummen Gurke oder zum Apfel mit Druckstelle.
5. Nicht mehr benötigte Lebensmittel auf Foodsharing teilen
Haben Sie vor Ihrem Urlaub zu viel eingekauft? Dann geben Sie Ihre Lebensmittel an Foodsharing-Initiativen in Ihrer Nähe weiter.
6. Den Kühl- & Vorratsschrank regelmäßig kontrollieren:
Verschaffen Sie sich regelmäßig einen Überblick über Ihre Vorräte an Lebensmitteln im Kühl- und Vorratsschrank.
7. Richtige Lagerung der Lebensmittel
Kühlpflichtige Lebensmittel haben bestimmte Temperatur- und Lageranforderungen. Kontrollieren Sie die Hinweise dazu auf den Lebensmittelverpackungen und lagern Sie die Lebensmittel entsprechend dieser Hinweise.
8. Beim Einräumen „First In – First Out“-Prinzip anwenden
Lebensmittel, die Sie zuerst eingekauft und gelagert haben, entnehmen Sie auch wieder zuerst aus dem Kühl- oder Vorratsschrank.
9. Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern
Durch Einkochen, Fermentieren oder Einfrieren können Sie die Haltbarkeit vieler Lebensmittel ganz einfach verlängern.
10. Reste richtig kühlen und zu anderen Mahlzeiten verwenden
Haben Sie zu viel gekocht? Kühlen Sie die Reste schnell ab und bewahren Sie diese bis zum Verzehr am nächsten Tag im Kühlschrank auf. Viele Reste lassen sich auch in neuen, kreativen Gerichten weiterverwenden.

10 Goldene Regeln gegen Lebensmittelverschwendung pdf 12,6 MB

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