Nachbericht zur Abschlussveranstaltung ReBIOscover am 07.05.204
Alte Getreide-Landsorten, nachhaltige Ernährung, Biodiversität – zurück zu den Wurzeln bei der Herstellung von Brot und Backwaren?
© KErn/Kolb
In den Medien werden schon lange kontroverse Debatten über die gesundheitlichen Vor- und Nachteile von modernen Getreidesorten, insbesondere Weizen, geführt. Aufgrund dieser Kontroverse verzichten beinahe 20 Prozent der Deutschen vorsorglich teilweise auf Gluten. Viele Verbraucher und Verbraucherinnen berichten, dass Sie beispielsweise traditionell handwerklich hergestellte Backwaren besser vertragen als Herkömmliche. Bislang wurden die verantwortlichen Inhaltsstoffe und die tatsächlichen Ursachen für die gesundheitlichen Probleme in Verbindung mit dem Verzehr von Weizen und industriell hergestellten Backwaren noch nicht eindeutig identifiziert.
Um mehr Licht in die Dunkelheit rund um das Thema Verträglichkeit von Brot, Back- und Teigwaren aus Getreide zu bringen, wurde das Projekt „ReBIOscover-Wiederentdeckung regionaler Getreide-Landsorten zur nachhaltigen Herstellung von Bio-Lebensmittelspezialitäten“ konzipiert.
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Die zentrale Fragestellung des Projektes war, ob ökologisch erzeugte und traditionell verarbeitete Backwaren aus alten Getreidesorten besser verträglich sind, weil sie weniger immunreaktive und möglicherweise mehr ernährungsphysiologisch positive Inhaltstoffe als industriell gefertigte Getreideprodukte enthalten.
Über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren, im Rahmen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Forschungsprojektes „ReBIOscover“ fokussierten die Projektpartner, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), die Technische Universität München (TUM), sowie das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Freising, mit Unterstützung von Mühlen und Bäckereien durch Forschung und Praxistests die den Erhalt und die Nutzung alter Landsorten zu fördern. Dazu gehörten die Analyse der Inhaltsstoffe unterschiedlicher Getreidesorten sowie die Herstellung von Bio-Lebensmittelspezialitäten mit besonderen Aroma- und Geschmacksqualitäten und verbesserten Verarbeitungseigenschaften.
Anbau alter Getreidesorten
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Beispielsweise zeigen die Analysen, dass alte Getreidelandsorten durchschnittlich höhere Anteile an Gliadin aufweisen, mit Schwankungen zwischen den unterschiedlichen Sorten, was zur Folge hat, dass der Teig bei der Verarbeitung eher läuft, wie Herr Wagner von der Bäckerei Wagner in Ruhstorf beschreibt.
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Vermarktung und weitere Forschungen
Weitere Impressionen von der Veranstaltung
Plakate, Postkarten und Social Media-Vorlagen
Kostenfreie Werbemittel für Produkte aus alten Getreide-Landsorten
Um den Verbraucher für alte Getreidesorten zu sensibilisieren und auf das Angebot im Verkaufsraum oder in den sozialen Medien hinzuweisen, wurden von der TUM München entsprechende Vorlagen erstellt.
Die Werbematerialen sind kostenlos und können unter den nachfolgenden Link heruntergeladen werden:
Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft.
Gefördert durch Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, sowie dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL)