KErn-Kompendium
Bayerisches Superfood - Lokale Superhelden wiederentdeckt
© KErn
Der Hype um das sogenannte „Superfood“ ist derzeit groß. Was Marketing und gezielte Werbung suggerieren, nämlich dass manche Lebensmittel besser und gesünder sind als andere, führt jedoch in die Irre. Unser diesjähriges Kompendium mit dem Titel „Bayerisches Superfood - Lokale Superhelden wiederentdeckt“ erläutert den Begriff Superfood und nimmt die Zusammensetzung und Bewerbung exotischer Superfoods genauer unter die Lupe. Es rückt viele heimische Produkte mit einem vergleichbaren Nährwert, die man nicht als „Superfood“ bezeichnet oder die in Vergessenheit geraten sind, in den Mittelpunkt. Das Kompendium zeigt den Mehrwert heimischer Superfood-Alternativen auf und gibt Hinweise und Empfehlung zu Verwendung und Verarbeitung. Rezepte mit den heimischen Superhelden, schnell und gesund zubereitet, runden das Schriftstück ab.
Der Begriff Superfood ist weder wissenschaftlich noch rechtlich definiert und einzig der Werbeindustrie entsprungen. Praktisch allen als Superfood angepriesen Produkten werden besondere gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Meist sind es natürliche Lebensmittel mit hohen Gehalten an Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen oder Enzymen: Je exotischer, desto besser, je rarer und teurer, desto erstrebenswerter, je unbekannter, desto mehr „Superfood“ wird ihnen unterstellt.
Der Verzehr von Superfood aus exotischen Ländern ist aber nicht notwendig, denn auch lokale Lebensmittel haben genug „Pflanzenpower“. Ein abwechslungsreicher Verzehr von heimischem Gemüse, Obst oder Vollkornprodukten kann Schutz vor bestimmten Krankheiten bieten.
Der Superfood-Trend schadet nicht nur Umwelt und Klima, auch die sozialen Aspekte in den Anbauländern müssen mitberücksichtigt werden. Die Herstellung vieler Superfoods benötigt sehr viel Wasser und Energie. Um die hohe Nachfrage zu bedienen, werden in den Anbauländern oft Wälder gerodet, um Platz für neue Felder zu schaffen. Die steigende Nachfrage führt zu höheren Preisen, sodass die Lebensmittel für die einheimische Bevölkerung nicht mehr erschwinglich sind.
Zusätzlich bergen exotische Lebensmittel ein gewisses Risiko für Reaktionen auf bisher unbekannte Allergene, Kreuzreaktionen oder Überempfindlichkeiten. Auch bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten sollte man vorsichtig sein.
© KErn
Es gibt viele gute Gründe, auf heimisches Obst und Gemüse, Nüsse, Getreide und Saaten zurückzugreifen. Heimische Superfood-Alternativen sind meist nicht nur knackiger, frischer und vitaminreicher, sie sind auch oft günstiger im Einkauf. Sie verbrauchen durch kürzere Transportwege weniger Energie und verursachen weniger schädliche Klimagase. Letztlich wächst in unserer Nähe alles, was wir benötigen.
Die Wiederentdeckung heimischer Superhelden soll die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln stärken und die heimische Landwirtschaft unterstützen.
Hier geht es zum Kompendium
Im Bestellportal können Sie das Kompendium ab September auch als Druck erwerben oder hier eine barrierearme PDF-Datei herunterladen.