Bayerische Leitlinien Betriebsgastronomie
Nährwert mit Mehrwert – Genussvoll essen am Arbeitsplatz
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Unsere Ernährung ist ein Ausdruck des persönlichen Lebensstils jedes Einzelnen. Daher nimmt auch die Verpflegung am Arbeitsplatz einen immer höheren Stellenwert ein und trägt entscheidend zu Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Gerade deshalb sind die Erwartungen an das gastronomische Angebot der Behörde oder des Betriebs hoch: Genuss und Qualität sollen sich hier genauso wiederfinden wie in allen anderen kulinarischen Begegnungsstätten.
Die Bayerischen Leitlinien Betriebsgastronomie sollen eine maßgebende Orientierungshilfe für gutes und regionaltypisches Essen am Arbeitsplatz in bayerischen Behörden und Unternehmen sein und im betrieblichen Gesundheitsmanagement ebenso wie im Unternehmensleitbild ihren Platz finden.
Wenn hier Genuss, Gesundheit und Qualität Hand in Hand gehen, gewinnen alle Seiten: Mitarbeiter und Unternehmen genauso wie Küchenprofis und Produzenten, Umwelt und Esskultur. Um den Alltagsspagat zwischen Anspruch und Budget zu erleichtern, wurden vier Leitgedanken entwickelt, die die Philosophie einer guten Betriebsverpflegung darstellen: Gesundheit, Wertschätzung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.
Gesundheit
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Grundlage für die Gestaltung eines gesundheitsförderlichen Speisen- und Getränkeangebotes ist der „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Betrieben“. Dieser gibt Empfehlungen für eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Verpflegung in Betrieben und Behörden.
Wertschätzung
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Wertschätzung gelingt, wenn die Kommunikation stimmt: nach innen wie nach außen.
Nachhaltigkeit
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nachhaltigen Handelns.
Vor allem bei saisonal produziertem Obst und Gemüse und unverarbeiteten Produkten gibt es gute Gründe, Lebensmittel aus der Region zu beziehen: Sie reichen vom Genussfaktor saisonaler, erntefrischer, voll ausgereifter Lebensmittel bis zur Stärkung der heimischen Wirtschaft.
Im Sinne der Leitlinien gilt grundsätzlich Bayern als Bezugsgröße. In jede Betriebsgastronomie gehören auch Bio-Lebensmittel, idealerweise aus der Region. Ziel für alle öffentlichen Einrichtungen in Bayern ist ein Warenanteil von 50 % an regionalen oder biologischen Produkten.
Wirtschaftlichkeit
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Qualität und Wirtschaftlichkeit sind zwei Seiten einer Medaille und gehören auch in der Betriebs- und Behördengastronomie eng zusammen. Es muss allen Beteiligten klar sein, dass Qualität ihren Preis hat. Wer hochwertige Lebensmittel einkauft und diese sorgfältig zubereitet, kann die Speisen nicht zu Niedrigpreisen anbieten.
Praktische Orientierungshilfen
Die Verankerung des Verpflegungsleitbilds im Unternehmensleitbild zeigt den hohen Stellenwert der Mitarbeiterverpflegung im Unternehmen und lässt die Verpflegung zu einem zentralen Qualitätsmerkmal werden.
In einem sowohl zweckmäßig als auch gemütlich eingerichteten Betriebsrestaurant wird nicht nur für das leibliche Wohl der Essensgäste gesorgt, sie finden hier auch kurzzeitige Entspannung im stressigen Arbeitsalltag.
Einschlägige berufliche Qualifikation und regelmäßige Weiterbildung sorgen dafür, dass den Essensgästen eine Verpflegung von hoher Qualität und mit der entsprechenden Hygiene zukommt.
Die Betriebsverpflegung in Bayern ist unterschiedlich organisiert – von der Eigenbewirtschaftung als Verpflegungsabteilung des Unternehmens oder einer Verpflegungs-GmbH bis hin zur Fremdbewirtschaftung durch ein Cateringunternehmen. Abhängig von der Organisationsform und dem Verpflegungssystem fallen die Kosten in unterschiedlicher Höhe an verschiedenen Stellen an. Jede Verpflegungslösung erfordert daher eine individuelle Kostenkalkulation.
Eine gute Vernetzung aller an der Betriebsverpflegung beteiligten Personen fördert eine klare und umfassende Kommunikation, zeigt die Rahmenbedingungen auf und gewährleistet, dass die Betriebsgastronomie von allen Beteiligten geschätzt und mitgetragen wird. Je besser und intensiver die Vernetzung, umso höher ist die Zufriedenheit.